
Mally Kühn
Geb. 1911 in Erfurt – gest. 1975 in Fulda
Die gebürtige Erfurterin Amalie Mally Kühn erhielt in Jena ihre Ausbildung und kam nach ihrem Studium des Sozialwesens im Jahr 1939 nach Fulda. Hier war sie in den kommenden Jahrzehnten in vielfältiger Weise sozialpolitisch, gesellschaftspolitisch und kommunalpolitisch tätig. Ihr Ziel war die Aktivierung der Frau in Kirche und Gesellschaft.
35 Jahre stand sie im Dienst des Bistums Fulda, 12 Jahre als Jugendreferentin und 23 Jahre als Leiterin des Diözesan-Frauenreferats. Auf ihre Initiative gehen zahlreiche katholische Familienbildungsstätten zurück, darunter das 1971 in Fulda eröffnete Helene-Weber-Haus.
1945 trat sie der CDU bei und gehörte ab 1956 für fast zwei Jahrzehnte den städtischen Körperschaften an. Immer waren es die sozialen Belange, denen sie sich als langjährige Vorsitzende des Sozialausschusses, als Vorsitzende des Jugendwohlfahrtsausschusses und zuletzt als Vorsitzende des Fachausschusses für Jugendpflege widmete.
Seit 1969 war sie als erste Frau Mitglied des Magistrats der Stadt Fulda.
1975 eröffnete am Aschenbergplatz das nach ihr benannte Mally-Kühn-Haus als „Treffpunkt und Bildungsstätte für alle sozialen Schichten und Gruppen“. Wegen zu geringer Auslastung schloss es nach acht Jahren wieder seine Pforten.
„Ideale mit Realitäten verbinden, eins ohne das andere ist nicht möglich“ – dies war die Leitlinie ihres gesellschaftspolitischen Handelns, dem sie sich zeitlebens mit ganzer Tatkraft widmete. Sie starb am 8. März 1975, dem Internationalen Frauentag.