Vonderau Museum
Geschichte des Museums
Gegründet wurde das Vonderau Museum im Jahr 1875 mit der Schenkung einer privaten Sammlung von Domkapitular Kanrad Hahne. Zunächst trug es den Namen “Städtisches Museum”, bis es umbenannt wurde nach dem Heimatforscher Joseph Vonderau (1863 - 1951), der bei Ausgrabungen zahlreiche Objekte aus der Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit entdeckte. Als langjähriger ehrenamtlicher Leiter entwickelte er die Sammlung und Präsentation des Museums weiter.
Seine erste Unterbringung fand das Städtische Museum im Heilig-Geist-Hospital. Schon 1880 erfolgte der Umzug in das Kloster Frauenberg. 1884 wurde das ehemalige Päpstliche Seminar, das bis dahin als Kaserne genutzt worden war, als Stadtschule umgebaut. In den noch freien Räumen des Nordflügels fand das Städtische Museum ein neues Domizil. Eine Vergrößerung der Dauerausstellung konnte 1930 mit dem Umzug in das ehemalige Residenzschloss verwirklicht werden, das schon 1882 als Standort des Städtischen Museums erwogen worden war. Die Sanierung und Restaurierung der historischen Räume des Stadtschlosses war 1968 erneut Anlass, Teile der Sammlungen - vor allem die stadtgeschichtlichen und volkskundlichen Bestände - erneut in den Nordflügel der Stadtschule zu verlegen, wo bis 1976 eine eher provisorische Dauerausstellung eingerichtet wurde. Ein kleiner Teil der Museumsbestände (Gemälde, Möbel, Fuldaer Porzellan) wird seitdem in den neu hergerichteten Historischen Räume des Stadtschlosses präsentiert.
1984/85 begannen dann die Planungen zum Umbau der ehemaligen Stadtschule zu einem Museum der Region. Heute beherbergt das Museum drei Dauerausstellungen zur Kulturgeschichte, Naturkunde, Malerei und Skulptur mit regionaler Ausrichtung sowie ein Klein-Planetarium mit 35 Sitzplätzen. Am 8. März 1994 wurde das Museum feierlich eröffnet.
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Provenienzforschung
Vertiefte Provenienzforschung am Vonderau Museum Fulda (1.11.2024-31.10.2026)
Die Porzellan- und Fayencesammlung bildet den Kern der kulturgeschichtlichen Abteilung des Vonderau Museums sowie der Historischen Räume im Stadtschloss und vereint hochwertige und überaus seltene Objekte aus den beiden im 18. Jahrhundert aktiven Fuldaer Porzellan- und Fayence-Manufakturen. Seit der Gründung des Museums 1875 wurde die Sammlung sukzessiv durch Erwerbungen im Kunsthandel und durch verschiedene private Nachlässe erweitert und ausgebaut, so dass sie heute zu einer der größten mit Fuldaer Marken gehört. Die Herkunft der einzelnen Objekte ist jedoch weitgehend unerforscht. Durch den 2022 im Vonderau Museum stattgefunden Erstcheck konnten 13 Verdachtsfälle eruiert werden, die auf einen verfolgungsbedingten Entzug hinweisen. Das Provenienzforschungsprojekt soll diese tiefergehend erforschen sowie für die knapp 300 nach 1945 im Kunsthandel und aus Privatbesitz erworbenen Stücke die Provenienz für den Zeitraum von 1933 bis 1945 klären. Das Besondere der Porzellanfiguren ist, dass es keine Multiples gibt. Jede Figur gibt es oft in mehreren Ausformungen oder Versionen, der jeweils malerische Dekor / Glasur ist jedoch einmalig.
Englische Fassung
The Porcelain and Faience Collection forms the core of the cultural history department of the Vonderau Museum and brings together high-quality and extremely rare objects from the two Fulda porcelain and faience manufactories active in the 18th century. Since the museum's founding in 1875, the collection has been successively expanded and developed through acquisitions from the art trade and various private bequests, making it one of the largest collections containing Fulda brands. However, the provenance of the individual objects remains largely unexplored. The initial inspection conducted at the Vonderau Museum in 2022 identified 13 suspected cases that indicate persecution-related confiscation. The provenance research project aims to investigate these in more detail and clarify the provenance of the almost 300 pieces acquired after 1945 from the art trade and from private owners for the period from 1933 to 1945.
Kontakt: Direktor Dr. Frank Verse museum(at)fulda.de
Nathalie Neumann M.A. nathalie.neumann(at)fulda.de