Familienforschung

Das Stadtarchiv Fulda verfügt über zahlreiche Bestände, die für familienkundliche Fragestellungen benutzt werden können. Zentrale Quelle für das 19. und 20. Jahrhundert sind die Einwohnermeldekarteien, die Ende des 19. Jahrhunderts einsetzen. Hierin werden Personen erfaßt, die ab etwa 1840 geboren sind. Die bis ca. 1980 reichenden jüngeren Meldekarteien sind aus Datenschutzgründen nur eingeschränkt für die Familienforschung zugänglich. Im Jahre 1980 erfolgte die Umstellung der Meldekartei auf die EDV.

Meldekarte

Wichtig: Wenn Sie Personen suchen, die nach 1979 in Fulda gelebt haben bzw. nach 1979 zugezogen sind, wenden Sie sich bitte an das städtische Bürgerbüro (Stadtschloss, 36037 Fulda; Tel. 102-1111 oder E-Mail: buergerbuero(at)fulda.de).

In den übrigen Fällen können Sie direkt beim Stadtarchiv anfragen. Sofern die gesuchte Person nach dem 1.1.1946 noch in Fulda gelebt hat, erhalten Sie nach den Bestimmungen des Hessischen Meldegesetzes vom 10. März 2006 nur eine einfache Melderegisterauskunft, die sich auf den Namen, Vornamen und die letzte Wohnadresse bezieht. Nur bei Vorliegen eines berechtigten Interesses, zu dem die Familienforschung nicht zählt, erhalten Sie eine erweiterte Melderegisterauskunft.

Personenstandsregister

Mit der Neufassung des Personenstandsrechts zum 1. Januar 2009 wurden die Standesämter verpflichtet, die älteren Personenstandsregister an das zuständige Archiv abzugeben. Für die Geburtsregister gilt eine Abgabepflicht nach 110 Jahren, die Heiratsregister nach 80 und die Sterberegister nach 30 Jahren. Das Stadtarchiv hat die Erstbücher dieser Register nach den genannten Vorgaben übernommen und verfügt (Stand 2015) über die Geburtenbücher der Stadt Fulda und der eingemeindeten Orte von 1874-1904, die Heiratsbücher von 1874-1934 und die Sterbebücher von 1874-1984. Sofern keine datenschutzrechtlichen Hindernisse entgegenstehen, können diese Bände für die Familienforschung eingesehen werden. Für rechtliche Zwecke werden daraus auch beglaubigte Kopien angefertigt.

Sonstige Quellen

Für Familienforschungen, die über das 19. Jahrhundert zurückreichen, sind eventuell aufwändige Recherchen in den städtischen Bürgerbüchern, Steuerlisten, Auswanderungsakten und sonstigen Quellen erforderlich.

Orts- und Heimatgeschichte

Das Stadtarchiv Fulda verwahrt bis auf wenige Ausnahmen nur die Überlieferung der Stadt Fulda und der eingemeindeten Orte. Für die Archivierung der außerhalb Fuldas liegenden Gemeinden sind diese selbst zuständig. Das archivwürdige Schriftgut staatlicher Behörden in Stadt und Landkreis Fulda (z.B. Gerichte, Finanzämter) wird im Staatsarchiv in Marburg verwahrt. Dieses ist auch zuständig für die Überlieferung der Fürstabtei bzw. des Fürstbistums Fulda.

Um den im Raum Fulda ansässigen Forschern die Anreise nach Marburg zu ersparen, hat das Stadtarchiv Fulda nahezu den kompletten Marburger Urkunden-, Amtsbuch- und Aktenbestand fuldischer Provenienz vor 1803 als Mikrofiche bzw. Mikrofilm vorrätig (Ausnahme: Rechnungen II-III; Kataster II-III Orte außerhalb Fulda). Für orts- und heimatgeschichtliche Fragestellungen kann somit im Stadtarchiv Fulda auf die einschlägigen Marburger Bestände zurückgegriffen werden.

Stadtgeschichte

Eine der wichtigsten Aufgaben des Stadtarchivs Fulda ist die aktive Förderung aller Forschungen im Bereich der fuldischen Stadtgeschichte. Das in den 1990er Jahren gesteckte Ziel der Herausgabe einer wissenschaftlich fundierten, mehrbändigen Darstellung zur Geschichte Fuldas von den Anfängen bis in das späte 20. Jahrhundert konnte 2008-2009 zusammen mit dem Fuldaer Geschichtsverein erreicht werden.

Der Aufruf zur Beschäftigung mit der Fuldaer Geschichte ergeht nach wie vor an Studenten, die auf der Themensuche für eine Bachelor-, Master- oder Promotionsarbeit sind. Das Stadtarchiv kann hierbei wertvolle Hilfestellung leisten, die sich vor allem auf Hinweise zur Quellen- und Literaturlage erstreckt. Auch kleinere Beiträge außerhalb des universitären Bereichs, etwa aus dem Bereich schulischer Facharbeiten oder der privaten heimat- und familienkundlichen Forschungen, sind willkommen.

Als Einstieg in die Stadtgeschichte sind zu empfehlen:

  • Fuldaer Geschichtsverein (Hrsg.), Geschichte der Stadt Fulda. Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches, Fulda 2009; Band 2: Von der fürstlichen Residenz zum hessischen Sonderstatus, Fulda 2008.
  • Heinemeyer, Walter/Jäger, Berthold (Hrsg.), Fulda in seiner Geschichte. Landschaft, Reichsabtei, Stadt, Fulda/Marburg 1995 (Veröff. der Hist. Komm. für Hessen 57).
  • Jäger, Berthold: Fulda - die geistlich geprägte Stadt. Entwicklungslinien vom 8. bis zum 20. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen 83, 1998, S. 133-179.

Fulda während der Zeit des Nationalsozialismus

Im März 2022 veröffentlichte die Stadt Fulda den „Bericht über die Tätigkeit der Stadtverwaltung Fulda und des Oberbürgermeisters Dr. Danzebrink während der NS-Zeit“ in deutscher und englischer Sprache. Download auf Deutsch

In March 2022 the Executive Council of the City of Fulda published the report “Involvement, collaboration, incrimination? The role of the Fulda municipal executives during the Third Reich.” in Englich and German. Downoad in English