Sonder-Ausstellung: VILLA Franz Erhard Walther

Franz Erhard Walther
Vor Ausstellungsstart: (1. Reihe von links) Bianca Clark (Enkelin von Lygia Clark) mit den beiden Kuratorinnen der Ausstellung, Susanne Walther und Dr. Daniela Labra sowie Franz Erhard Walther. (2. Reihe von links) Dr. Frank Verse (Leiter Museen der Stadt Fulda), Oberbürgermeister Dr. heiko Wingenfeld und Juliano Werneck (Vorsitzender Associação Cultural Lygia Clark).
Werkaktivierung

„Action as Sculpture / Handlung als Skulptur /LYGIA CLARK & FRANZ ERHARD WALTHER“ bis 30. Juni 2024

FULDA, 9. Januar 2024: Bis zum 30. Juni 2024 wird in der VILLA an der Pauluspromenade die Sonderausstellung „Action as Sculpture / Handlung als Skulptur /LYGIA CLARK & FRANZ ERHARD WALTHER“ zu sehen sein.

In der Ausstellung treffen zwei zentrale Figuren der Kunstgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufeinander, welche mit ihren Arbeiten die Rolle der Betrachterin und des Betrachters revolutionierten. Obgleich sich Lygia Clark (1920-1988, Brasilien) und Franz Erhard Walther Walther (*1939, Deutschland) nie persönlich kennengelernt haben und trotz der geographischen, generationellen und kulturellen Verschiedenheit entwickelten ihre Untersuchungen fast zeitgleich entscheidende Gemeinsamkeiten.

Mit ihren Arbeiten veränderten beide Künstler die Rolle der Betrachterinnen und Betrachter von einer beobachtenden Position hin zu einer aktiven Beteiligung an der Entstehung des Werkes. Um der temporären und offenen Struktur beider Werkentwürfe zu entsprechen, stehen Werkaktivierungen mit Ausstellungskopien beider Künstler im Mittelpunkt der Ausstellung ACTION AS SCULPTURE / HANDLUNG ALS SKULPTUR.

Die gezeigten Arbeiten stammen von Anfang der 1960er bis Anfang der 1970er-Jahre. In diesem Zeitraum haben sich beide Künstler mit partizipatorischen Aspekten der Kunst in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten auseinandergesetzt – in Clarks Fall in Brasilien, in Walthers Fall in Deutschland und den USA. Obwohl beide Künstlerpersönlichkeiten in ihren Werken vom Bild kommen – Clark von der Konkreten Kunst und Walther vom Informel – werden die bahnbrechenden Werke von Lygia Clark und Franz Erhard Walther ab 1963 zu Skulpturen, die berührt, getragen, gefühlt werden können

ACTION AS SCULPTURE / HANDLUNG ALS SKULPTUR ist konzipiert als lebendiges und dynamisches Projekt und stellt die sich mit jeder Aktivierung verändernden Werke in das Zentrum der Untersuchung. Mit zahlreichen zu aktivierenden Ausstellungskopien der Arbeiten, welche die Einzigartigkeit der beiden Werkentwürfe begründet haben, werden die Positionen von Clark und Walther erstmals in diesem Umfang zusammengeführt. Während der Ausstellung wird es online und in der Ausstellung Vorträge und Gespräche unter Beteiligung von international bekannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geben. Das Programm wird sich mit der radikalen Praxis beider Künstler sowie dem historischen und politischen Kontext ihrer Zeit auseinandersetzen.

Im Verlauf der Ausstellung werden im gesamten Innenraum der VILLA und im Frühjahr und Sommer im Innenhof Aktivierungen stattfinden.