Winfriedpreis der Stadt Fulda 2025





FULDA, 15. SEPTEMBER 2025: Für sein jahrzehntelanges Engagement für Dialog, europäische Einheit und interreligiöse Verständigung hat der Erzbischof von Luxemburg, Kardinal Jean-Claude Hollerich, den mit 10.000 Euro dotierten Winfriedpreis 2025 der Stadt Fulda erhalten. In der Begründung des Preiskuratoriums für die diesjährige Wahl heißt es: „In seinem langjährigen Wirken setzt sich Erzbischof Jean-Claude Hollerich stets für den europäischen Dialog ein. Mit seinem Wirken als europäischer Brückenbauer steht er in der Nachfolge des heiligen Bonifatius.“
Bei der Begrüßung hieß Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld den Erzbischof Jean-Claude Hollerich und alle weiteren Gäste im Fürstensaal des Stadtschlosses herzlich willkommen. Er hob das herausragende Engagement des Preisträgers hervor und lobte seinen dynamischen sowie zukunftsorientierten Blick auf die Kirche und Europa. In seinen Augen steht der Preisträger Jean-Claude Hollerich für die Idee der Ermutigung, der Neubesinnung und der Erneuerung: „Für Ihr fortwährendes Eintreten für europäische und internationale Solidarität sind Sie ein Vorbild im Sinne des Winfriedpreises."
Die Laudatio hielt der langjährige Bundestagsabgeordnete und CDU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder: „Die Einheit Europas ist ihm ein Anliegen. Europa ist mehr als Euro und Cent. Europa ist ein Friedensprojekt.“
Zur Person: Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg
Jean-Claude Hollerich wurde am 9. August 1958 in Differdingen/Luxemburg geboren. Seine Priesterausbildung begann er in Rom und trat dann in den Jesuitenorden ein. Mehrere Jahre lang lebte er in Japan, wo er die Sprache und Kultur sowie Theologie studierte. Den Abschluss der Theologie erlangte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. 2011 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Luxemburg ernannt, 2019 wurde er von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben.
Von 2014 bis 2018 war Hollerich Präsident der Konferenz der Justitia-et-Pax-Kommissionen Europa und machte sich stark für soziale Gerechtigkeit und Frieden in Europa. In seiner Funktion als Präsident der CCEE-Kommission für die Jugend 2017 bis 2021 engagierte er sich für eine Stärkung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs junger Menschen. Und als Präsident des internationalen Ministrantenbundes CIM 2019 bis 2025 förderte er den Austausch und die Begegnung über nationale Grenzen hinweg. Papst Franziskus ernannte Kardinal Hollerich 2021 zum Mitglied der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und 2023 zum Mitglied seines Kardinalsrates.
Stichwort: Winfriedpreis der Stadt Fulda
Seit dem Jahr 2001 verleiht die Stadt Fulda jährlich den Winfried-Preis an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um Menschenrechte und um die Völkerverständigung in Europa verdient gemacht haben. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern der vergangenen Jahre gehören unter anderem Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, Bundestagspräsident a.D. Prof. Norbert Lammert, Abtprimas Prof. Dr. Notker Wolf,die Journalistin und Reporterin Kathrin Eigendorf, der Schriftsteller und Publizist Navid Kermani sowie im vergangenen Jahr der Journalist und Publizist Ulrich Wickert.
Gestiftet wird der Winfried-Preis der Stadt Fulda von der Dr. H. G. Waider-Stiftung. Namensgeber ist der Heilige Winfried Bonifatius, der in Fulda begraben ist und bisweilen als der „erste Europäer des Frühmittelalters“ bezeichnet wird. Stifter des Winfried-Preises ist der 1926 in Fulda geborene Unternehmer Dr. Heinz G. Waider (gestorben 2015 in Neuss). Er war aufgrund seiner persönlichen Kriegserfahrungen überzeugt, dass Kriege nur durch ein offenes und friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen verhindert werden können. Aufgrund der besonderen Verbundenheit des Stifters mit der Stadt Fulda wird der Preis hier verliehen.
Eine komplette Liste der bisherigen Preisträger ist hier zu finden:
Stadt Fulda – Ehrungen der Stadt Fulda