Stadt schafft Angebot zur Flüchtlingsunterbringung

Das Bild zeigt, wie der Oberbürgermeister das Vorhaben erläutert.
Das Bild zeigt wie die Wohncontainer aufgestellt werden.
Das Bild zeigt mehrere Männer auf dem Platz, wo die Wohncontainer stehen werden.
Von links: Lothar Happ (Leiter Hauptamt Stadt Fulda), Martin Heun (Geschäftsführer RhönEnergie Fulda), Ralf Alberding (Kanzler Hochschule Fulda), Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Landrat Bernd Woide, Bürgermeister Dag Wehner und Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt.
Das Bild zeigt wie die Wohncontainer aufgestellt werden.
Fotos (4): Stadt Fulda
Das Bild zeigt wie die Wohncontainer aufgestellt werden.
Foto: Hochschule Fulda

Bürgerhäuser sollen für Vereins- und Ortsaktivitäten frei bleiben / Platz für rund 100 Personen in Wohncontainern

FULDA, 9. November 2022: Angesichts des vom Land Hessen für die kommenden Wochen und Monate prognostizierten starken Anstiegs der Flüchtlingszahlen stockt die Stadt Fulda ihre Kapazitäten für die Unterbringung von Menschen aus der Ukraine und anderen Krisengebieten auf: Auf einem Gelände des Landes Hessen an der Daimler-Benz-Straße, das im Moment noch von der RhönEnergie Fulda genutzt wird und das perspektivisch als Erweiterungsfläche für die unmittelbar benachbarte Hochschule Fulda dienen soll, entsteht ein Containerdorf, in dem temporär rund 100 Personen Platz finden können.

Die Stadt Fulda unterstützt damit zugleich den Landkreis Fulda, der für die Unterbringung federführend verantwortlich ist. „Hier wird eine innenstadtnahe Unterkunft geschaffen, die auch über einen längeren Zeitraum hinweg die Gewähr für eine menschenwürdige und zweckmäßige Unterbringung bietet“, betonte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld bei einem Vor-Ort-Termin. Auch die Privatsphäre jedes Einzelnen könne hier besser gewahrt werden als beispielsweise im ehemaligen Kerber-Gebäude, das ohnehin nur als Not-Unterkunft für ein oder zwei Übernachtungen gedacht war. „Gleichzeitig gelingt es uns so, dass die Bürgerhäuser in den Stadtteilen, die während der vergangenen Corona-Jahre häufig geschlossen bleiben mussten, für die Nutzung durch Vereine und Gruppen sowie für sonstige Aktivitäten frei bleiben können“, ergänzte Wingenfeld. Dies werde auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Unterbringung steigern, so der OB. Er betonte gleichzeitig, dass die Stadt Fulda seit dem Beginn des Ukraine-Krieges ihren Anteil bei der Unterbringung von Geflüchteten stets übererfüllt habe. „Gleichwohl wollen wir mit dem zusätzlichen Angebot ein Zeichen der Humanität und Anteilnahme setzen“, sagte der Oberbürgermeister. Insgesamt sind in der Stadt Fulda derzeit rund 1500 Asylbewerber und Geflüchtete untergebracht, darunter allein fast 1100 Menschen aus der Ukraine.

Mit Blick auf die Kooperation mit der Hochschule sprach der OB von einem „bislang einzigartigen Modell der Zusammenarbeit mit einer Kommune“: Es sei bereits eine studentische Initiative entstanden mit Blick auf die soziale Betreuung der Geflüchteten. Wann und in welcher Anzahl die Personen aus der Ukraine oder anderen Ländern eintreffen werden, steht noch nicht fest.

Die 40 beheizbaren Container, die ab Donnerstag auf das Gelände gebracht werden sollen, stammen aus dem Ahrtal, wo sie von dem Fuldaer Unternehmer Wilhelm Hartmann nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 zur Soforthilfe für Hochwasserbetroffene aufgestellt worden waren. Bei den meisten handelt es sich um reine Wohncontainer, der Rest sind Container mit Dusch- und Sanitärräumen oder Container zur Energieversorgung beziehungsweise Gemeinschaftsräume, die im Bedarfsfall auch noch als weitere Wohnmöglichkeiten genutzt werden könnten. Die Stadt Fulda hat diese Container nun erworben und wird sie an den Landkreis Fulda vermieten. Der Dank des Oberbürgermeisters galt allen, die bei Stadt und Landkreis Fulda, beim Land Hessen und der Hochschule Fulda sowie bei der RhönEnergie Fulda rasch und unkompliziert die bestmögliche Lösung gefunden hätten. Sein Dank galt auch der Feuerwehr Fulda und dem Technischen Hilfswerk Fulda, die den Aufbau des Containerdorfs unterstützen. Dem Dank an alle Beteiligten schloss sich auch Landrat Bernd Woide an, der betonte, man stehe gemeinsam in der Verantwortung.