Spatenstich für Erschließung Waidesgrund

OB Dr. Heiko Wingenfeld (1. Reihe Mitte) und Stadtbaurat Daniel Schreiner (1. Reihe, Dritter vom rechts) sowie weitere Projektbeteiligte und Vertreter der beauftragten Firmen beim symbolischen Spatenstich für die Erschließungsarbeiten. Foto: Stadt Fulda

Wohngebäude sollen an Fernwärme angeschlossen werden / 30.000 Kubikmeter Erde werden bewegt

FULDA, 15. JUNI 2023: Gute Nachrichten für den Wohnungsbau in Fulda: Die Entwicklung des Gebiets „Im Waidesgrund“ mit rund 280 Wohneinheiten geht voran. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Konzeptvergabe im Dezember 2022 konnten inzwischen zwei von drei Erbbaurechtsverträgen mit den Investoren abgeschlossen worden, und gleichzeitig fiel jetzt der Startschuss für die Erschließungsarbeiten. Beim symbolischen ersten Spatenstich für die künftige „Dr.-Walter-Lübcke-Straße“, für die Bauwerke der Energie- und Wasserversorgung sowie für die Kanaltechnik betonten Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner die Besonderheiten des Projekts: In Zeiten, in denen vielerorts der Wohnungsbau angesichts der globalen Unwägbarkeiten zum Erliegen komme, gehe man in Fulda voran; auch die geplante Versorgung des Neubaugebiets mit Fernwärme sei vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion ein starkes Zeichen.

OB Wingenfeld betonte bei der kleinen Feier zum Spatenstich auch das gute Zusammenwirken vieler – vor allem regionaler – Akteure bei dem Projekt. Die Vergabe der Baugrundstücke über Erbbaurechte sorge dafür, dass Investoren auf den Plan treten, die am langfristigen Halten des Bestands interessiert seien und die auch die Sozialbindung eines Teils der Wohnungen aus Überzeugung mittrügen. Stadtbaurat Schreiner lenkte den Blick auf die generelle Entwicklung des Wohnungsbaus in Hessen und Deutschland: „Das ein solches Projekt unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen außerhalb einer Metropolregion aktiv vorangetrieben wird und perspektivisch tatsächlich nötigen Wohnraum schafft, hat wirklich Seltenheitswert.“

Bei der jetzt gestarteten Erschließung des mehr als 3 Hektar großen Gebiets der ehemaligen Kleingartenanlage handelt es sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme zwischen der Stadt Fulda, dem Abwasserverband Fulda, der RhönEnergie Effizienz und Service GmbH sowie OsthessenNetz und der Telekom. Konkret geht es in den nächsten Monaten um Straßen- und Tiefbauarbeiten (vor allem für die Baustraßen), um rund 1000 Meter Leerrohre für das städtische Infrastruktursystem, um die Verlegung der Entwässerungskanäle sowie die Herstellung eines Rigolensystems zur Regenrückhaltung durch den Abwasserverband Fulda, um die Erdarbeiten für die Verlegung der Trinkwasserhauptleitung und Stromversorgung durch Osthessennetz, um die Fernwärmeversorgung durch die RhönEnergie Effizienz und Service GmbH sowie um die Verlegung von Glasfaserkabeln durch die Telekom. Die Gesamtkosten für die Erschließung belaufen sich auf rund vier Millionen Euro, die geplante Bauzeit beträgt 18 Monate, im November 2024 soll die abgeschlossen sein. Allerdings sind zum Beispiel durch die vorgesehene Kampfmittelsondierung noch Unwägbarkeiten im Zeitablauf möglich.

Die Zufahrt zu den Grundstücken an der Dr.-Walter-Lübcke-Straße erfolgt zukünftig über die Baugulfstraße im Süden und über den Zieherser Weg im Westen. Während der Bauphase erfolgt die vorrangige Zufahrt zum Baugebiet über die Baugulfstraße, um die Staubbelastung für die Anwohnerschaft zu minimieren. Für die Vorbereitung der Baufelder sind erhebliche Erdbewegungen nötig: Rund 30.000 Kubikmeter müssen abgetragen oder bewegt werden.