Schwimmbad-Wasser für Fuldas Grünanlagen

Sinnvolle Zweitverwertung in der Kooperation RhönEnergie Gruppe/Stadt Fulda: (v.li.) Stefan Retter (Amt für Grünflächen und Stadtservice), Michael Lipus und Joys Hintermeyer (beide Bäder Betriebs GmbH der RhönEnergie Gruppe) sowie Thorsten Hohmann (Amt für Grünflächen, Stadt Fulda). Foto RhönEnergie Gruppe/Marzena Seide

Beispielhaftes Projekt der Stadt und der RhönEnergie Gruppe in Sachen Ressourcenschonung

FULDA, 7. JULI 2023: Fulda ist bekannt für seine attraktiven Blumenrabatten und gepflegten Grünflächen. Die brauchen in heißen Sommern Wasser. Um kostbare Ressourcen zu schonen, gehen die Stadt und die RhönEnergie Gruppe nun einen neuen Weg: Sie nutzen zum Gießen das nicht mehr benötigte, hygienisch einwandfreie Wasser des Sportbads Ziehers. 1,3 Millionen Liter finden so eine sinnvolle Zweitverwendung und entlasten das Wasser-System.

Wie jedes Jahr bleibt das Sportbad Ziehers als Hallenbad während der Freibad-Saison geschlossen. Das Wasser wird dann abgelassen, um an den Becken Revisionsarbeiten vornehmen zu können. Gleichzeitig benötigt man an vielen anderen Stellen im öffentlichen Raum Gießwasser. "Unsere Aufgabe ist es, den hohen Wert unserer städtischen Grünanlagen, Bäume und Rasensportplätze nachhaltig zu erhalten. Unser Gießmanagement ist ressourcenangepasst, deckt aber oft nur den Grundbedarf unserer Grünflächen. Jedes zusätzliche Wasser ist deshalb willkommen“, erläutert Stefan Retter, Leiter des städtischen Amts für Grünflächen und Stadtservice. „Zusammen mit der RhönEnergie Gruppe haben wir jetzt eine ideale Lösung gefunden.“

Erstmals werden in diesem Sommer die rund 1.300 Kubikmeter nicht mehr benötigtes Wasser des Hallenbads in Ziehers-Nord zum Gießen im öffentlichen Raum verwendet. „Selbstverständlich ist das Wasser hygienisch einwandfrei und das Chlor vollständig verflogen“, erläutert BBG-Betriebsleiter Michael Lipus. „Wir haben mit der Stadt vereinbart, dass die Tankfahrzeuge des Grünflächenamtes das Wasser sukzessive direkt am Sportbad abholen. Das klappt hervorragend.“

Pro Tag tanken die Mitarbeitenden des Grünflächenamtes inzwischen rund 20.000 Liter. Im Hof des Hallenbads gibt es eine entsprechende Zapfmöglichkeit. Anschließend wird das abgestandene Wasser auf Rabatten, Grünstreifen und begrünten Verkehrsinseln ausgebracht.  In den Vorjahren hatte man das abgelassene Hallenbad-Wasser in die Kanalisation eingeleitet.

Praktizierte Nachhaltigkeit

„Die gemeinsame pragmatische Lösung der Fachleute hat der Magistrat sehr gerne aufgegriffen“, unterstreicht Fuldas Bürgermeister Dag Wehner. Die Schonung der immer kostbareren Ressource Trinkwasser sei ein dringendes Gebot der Stunde. „Mit Blick auf die gesunkenen Grundwasserstände müssen wir inzwischen sparsamer und bewusster mit Wasser umgehen als früher. Wenn wir das Wasser des Sportbads komplett nutzen, sparen wir bis in den Frühherbst hinein weit über eine Million Liter Trinkwasser. Für diese Möglichkeit ist die Stadt Fulda der RhönEnergie-Gruppe sehr dankbar. Es würde mich nicht wundern, wenn andere Kommunen diese Idee aufgreifen.“