Gefahren von Starkregen richtig einschätzen

Szenario I - seltenes Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 10 Jahre)
Szenario II - außergewöhnliches Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 30 Jahre)
Szenario III - extremes Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 100 Jahre)

Abwasserverband stellt Starkregengefährdungskarten vor / Beratung für Grundstückseigentümerinnen und - eigentümer

FULDA, 28. APRIL 2022: Um die mögliche Gefährdung durch Starkniederschläge zu ermitteln, wurden im Auftrag des Abwasserverbandes Fulda Starkregengefahrenkarten erstellt. Diese Karten stellen die maximalen Überflutungstiefen bei verschiedenen Regenereignissen da. Die Karten wurden jetzt bei einem Pressetermin im Klärwerk Gläserzell der Öffentlichekit vorgestellt. Sie stellen eine in erster Linie Einschätzungshilfe vor allem potenziell betroffene Grundstückeigentümerinnen und -eigentümer dar. 

Die Karten sind das Ergebnis einer „gekoppelten hydraulischen 2-D Oberflächensimulation“, die von dem Ing.-Büro Brandt Gerdes Sitzmann Wasserwirtschaft GmbH, Darmstadt, durchgeführt wurde. Für die Simulation wurden umfangreiche Grundlagendaten verwendet. So basiert das Simulationsmodell u.a. auf dem digitalen Geländemodell (DGM), Stand 2019/2020, der Stadt Fulda und den Gemeinden Künzell und Petersberg mit einer Rasterauflösung von 1x 1 m und berücksichtigt u.a. Gebäudeumrisse, Unterführungen, Oberflächennutzung sowie Gewässerverläufe. Das Entwässerungssystem wird gemäß der gewählten gekoppelten Methodik berücksichtigt.

Im ersten Schritt erfassen die Karten insbesondere solche Teilflächen der Kommunen Fulda, Petersberg und Künzell, die besonders versiegelt sind und deshalb bei Starkregen besondere Gefahren bieten. Eher ländliche Siedlungsgebiete mit vielen Freiflächen und Versickerungsmöglichkeiten wurden nicht berücksichtigt. Insgesdamt wurden von dem Rechenmodell rund 53,4 km² Fläche erfasst. Die erstellten Karten ermöglichen allen Bürgerinnen und Bürgern, im betrachteten Bereich die Gefahr einer Überflutung anhand der ermittelten Überflutungstiefe abzuschätzen. Somit ist mit Hilfe der Karten ersichtlich, wo sich das Wasser bei einem Starkregenereignis konzentriert und mit welchen Wassertiefen es einhergeht (maximale Überflutungstiefe).

Wie hoch die Überflutungstiefen und demnach die Gefahren bei einem Starkregen sind, hängt im Wesentlichen von der Niederschlagsintensität ab. Daher wurden die Starkregengefahrenkarten für drei Regenereignisse (Niederschlagsszenarien) erstellt

Die räumliche Rasterauflösung der Geländedaten beträgt 1x1 Meter. Daraus ergibt sich, dass kleinräumigere Strukturen von wenigen Dezimetern (z.B.: einzelne Treppenstufen, Bordsteinkanten o.ä.) nicht vollständig detailgetreu abgebildet werden können. Somit ist es möglich, dass die tatsächliche Überflutungssituation vor Ort möglicherweise von den Simulationsergebnissen geringfügig abweicht.

Bitte beachten Sie, dass die verwendeten Hintergrundkarten im Geoportal in gewissen Zeitabständen aktualisiert werden, die Starkregengefahrenkarten aber die Berechnungsergebnisse eines Datenstandes zu einem bestimmten Zeitpunkt zeigen. Da sich das Gebiet der Stadt Fulda und den Gemeinden Künzell und Petersberg durch Bau- und Industriegebiete, Baustellen, Um- und Neubau von Gebäuden ständig verändert, kann es daher sein, dass lokal die Berechnungsgrundlage und damit die mögliche Überflutung von der aktuellen Situation abweicht.

Die kleineren Fließgewässer im Stadtgebiet wurden bei der Simulation der Starkregengefahren berücksichtigt, sodass bspw. an den Bächen Überflutungstiefen dargestellt werden. Es ist zu beachten, dass sich die Simulation der Überflutungstiefe sich auf die Folgen von Starkregen im betrachteten Gebiet bezieht. Überflutungen in Folge von Flusshochwasser (z.B. während der Schneeschmelze) sind nicht Bestandteil der vorliegenden Untersuchung. Es muss also zwischen Hochwasser und Überflutungen aufgrund von Starkregen differenziert werden.

Die Starkregengefahrenkarten basieren auf einer gekoppelten Simulation. Das heißt in der Simulation hat eine Interaktion zwischen dem Abfluss auf der Oberfläche und dem Kanalnetz stattgefunden. Die Leistungsfähigkeit des Entwässerungssystems des Abwasserverbandes Fulda wurde komplett berücksichtigt.

Ansprechpartner 
Stadt Fulda mit Stadtteilen
Herr Ciré Telefon: 0661/102-1628
E-Mail: Marcel.Cire@fulda.de

Gemeinde Künzell mit Ortsteilen
Herr Zentgraf Bürgermeister / Gemeinde Künzell
Telefon: 0661/390-91
E-Mail: t.zentgraf@kuenzell.de

Gemeinde Petersberg mit Ortsteilen
Herr Vonderau Tel: 0661/6206-36
E-Mail: h.vonderau@petersberg.d

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Szenario I - seltenes Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 10 Jahre)

Szenario II - außergewöhnliches Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 30 Jahre)

Szenario III - extremes Regenereignis (statistische Wiederkehr: alle 100 Jahre)