Behindertenbeirat mit neuer Führung

Fotos des neuen Vorstandes mit der Vorsitzenden Lea Widmer (Mitte) und ihren Stellvertreterinnen Manuela Pleterschek (links) und Elvira Storch (rechts).
Neuer Vorstand des Behindertenbeirat: Vorsitzende Lea Widmer (Mitte) mit ihren Stellvertreterinnen Manuela Pleterschek (li) und Elvira Storch (re).

Lea Widmer ist jetzt Vorsitzende / Manuela Pleterschek und Elvira Storch als Stellvertreterinnen

Der Behindertenbeirat der Stadt Fulda hat eine neue Vorsitzende: Lea Widmer steht nach dem Rücktritt des Gründungsvorsitzenden Hanns-Uwe Theele im März 2020 nun an der Spitze des Gremiums. Die Mitglieder wählten im August zudem Elvira Storch und Manuela Pleterschek zu stellvertretenden Vorsitzenden.

Mit großem zeitlichen und persönlichen Einsatz hatte Hanns-Uwe Theele während seiner Amtszeit viele Verbesserungen für Menschen mit Behinderung in Fulda vorangetrieben und Meilensteine gesetzt. Umso schwieriger war es in den folgenden Monaten für die beiden verbliebenen stellvertretenden Vorsitzenden, Robert Herrlich und Werner Auth, den Übergang zu einem neuen Vorstand zu gestalten. Dabei konnten sie es mit großem Elan und Hartnäckigkeit erreichen, dass die Stadt die Unterstützung für den Behindertenbeirat verstärkt und ein „Büro des Behindertenbeirats“ geschaffen hat.

Zudem mussten nach dem Ausscheiden eines weiteren Mitglieds mit Marianne Lobe und Peter Brell zwei neue Mitglieder in das Gremium integriert werden. Während der jüngsten Sitzung im Fürstensaal des Stadtschlosses wurde dann Lea Widmer zur neuen Vorsitzenden des Behindertenbeirats gewählt, sie wird zukünftig unterstützt von den beiden Stellvertreterinnen Elvira Storch und Manuela Pleterschek.

Der Behindertenbeirat versteht sich als Interessenvertretung für Menschen mit Beeinträchtigungen und vertritt deren Belange gegenüber dem Magistrat der Stadt Fulda und den städtischen Gremien. Er hat insbesondere die Selbstbestimmung und Eigenständigkeit der Menschen mit Behinderung bei der Teilhabe am Leben und in der Gemeinschaft zum Ziel und ist damit in unterschiedlichsten Bereichen wirksam: beispielsweise von der barrierefreien Durchführung des Weihnachtsmarktes oder anderer städtischer Großveranstaltungen über die Beratung bei der Schaffung einer Homepage in einfacher Sprache oder eines Inklusiven Bewegungsparks bis hin zur Beteiligung bei zahlreichen Baumaßnahmen für Gebäude oder im öffentlichen Straßenraum. Nicht zuletzt hat die Stadt beim barrierefreien Ausbau von 13 Stadtbushaltestellen mit insgesamt 25 Haltepunkten entscheidend vom Engagement und der Beratung seitens des Behindertenbeirats profitiert.

ZUR DEN PERSONEN

Lea Widmer (37) ist seit ihrer Geburt hochgradig sehbehindert. Nach dem Besuch einer privaten Regelschule und einer Sehbehindertenschule absolvierte sie ihr Abitur in einem Gymnasium für Blinde und Sehbehinderte. Neben einem abgeschlossenen Studium zur Diplom-Musiktherapeutin (FH) hat sie Berufserfahrung mit mehrfachbehinderten, körperbehinderten, sinnesbehinderten Kindern sowie mit erwachsenen Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen. Sie war zudem auch in der Beratung für Menschen mit allen Arten von Behinderungen und für deren Angehörige tätig. Lea Widmer ist Hobbymusikerin, engagiert sich ehrenamtlich in der Arbeit mit Tieren und geht vielfältigen OutdoorSportarten wie Tandemfahren, Klettern und Bergsteigen nach.
Ehrenamtliche Erfahrungen hat sie vor allem im Bereich Inklusion in Vereinen. Seit 2017 ist sie Mitglied des Behindertenbeirats.

Manuela Pleterschek wurde 1959 in Frankfurt geboren und kam wegen ihres Studiums der Sozialen Arbeit 1986 nach Fulda – und ist geblieben. Seit 1991 ist sie in der stationären Jugendhilfe tätig. Wegen einer Polio-Erkrankung (Kinderlähmung) ist sie seit dem Kleinkindalter gehbehindert. Zu ihren Hobbys gehören Lesen, Freunde treffen und Fußball (passiv). Als Mitglied in der Selbsthilfegruppe für Amputierte und der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda ist sie  – wie ihre beiden Mitstreiterinnen auch – seit 2017 im Behindertenbeirat der Stadt Fulda tätig.

Elvira Storch wurde 1955 in Kassel geboren. Im Alter von 10 Jahren zog sie nach Künzell. Mittlerweile ist sie wohnhaft in Fulda-Horas. Bereits in ihrer Grundschulzeit in Kassel hat sie ab der 2. Klasse im Schulchor gesungen. Auch in ihrer Schulzeit in Künzell engagierte sie sich ab 1966 aktiv im dortigen Schul-Chor. Als talentierte Sängerin hat sie für die Gemeinde Künzell bei offiziellen Anlässen Soli gesungen und Gedichte vorgetragen. Von 1970-1973 absolvierte sie eine Ausbildung zur Friseurin. Direkt nach ihrem erfolgreichen Abschluss erkrankte sie auf Lebenszeit schwer.

Elvira Storch ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und Oma von fünf Enkelkindern. Liebevoll pflegte sie ihre Schwiegermutter, Mutter und ihren Stiefvater mehrere Jahre lang. Seit 1999 steht sie ihrem schwer erkrankten Mann zur Seite und übernimmt auch für ihn pflegerische Aufgaben. Zu ihren Hobbys zählen Malen, Nähen und Stricken jeglicher Art. Auch behindertengerechte Gartenarbeit, kreatives Gestalten und Lesen gehören zu ihren Leidenschaften. Sie ist an allem interessiert und bis zum heutigen Tag offen für Neues geblieben. Dem Behindertenbeirat gehört sie ebenfalls seit 2017 an.