Richtfest für 13,5-Millionen-Projekt

Umbau und Erweiterung der Ferdinand-Braun-Schule geht voran / Fit für die Erfordernisse der "Industrie 4.0"

Es ist das von der Investitionssumme her größte laufende Bauprojekt der Stadt Fulda: Der Umbau und die Aufstockung der Ferdinand-Braun-Schule inklusive der Schaffung eines Automatisierungszentrums für die Anforderungen der sogenannten Industrie 4.0. Insgesamt rund 13,5 Millionen Euro fließen in das Bauprojekt, jetzt wurde das Richtfest gefeiert. Das Land Hessen fördert das Vorhaben über Förderprogramme.

Die Technischen Schulen der Stadt Fulda – von der Fachschule für Technik über die Berufsschule bis zum Beruflichen Gymnasium -, die in der Ferdinand-Braun-Schule an der Goerdelerstraße in Ziehers-Nord gebündelt sind, haben eine Tradition, die bis in das Jahr 1824 zurückreicht, erinnerte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld beim Richtfest. Auch blickte er auf die letzte große Erweiterung der Schule im Jahr 1987 zurück, als der damalige OB Dr. Wolfgang Hamberger den Neubau an die Schulgemeinde übergab. „Was damals als hochmodern und zukunftsweisend galt, ist heute in Zeiten einer rasanten Digitalisierung veraltet“, sagte der OB. Anhand der baulichen Entwicklung der Schulgebäude könne man nicht zuletzt auch den Wandel der Bildungsbedürfnisse und -erfordernisse ablesen. Für die Schulleitung hatte Ulrike Vogler alle Gäste des Richtfestes begrüßt und den städtischen Gremien für den Mut zu der beträchtlichen Investition gedankt.

Stadtbaurat Daniel Schreiner erläuterte das Bauvorhaben, das in der Vorplanung bis ins Jahr 2016 zurückreicht und nun immerhin einen Bruttorauminhalt von 26.487 Kubikmetern im Umbau beziehungsweise der Erweiterung umfasst. In dem Anfang der 1970er Jahren gebauten Werkstattgebäude werden die bestehenden Werkstätten incl. aller Nebenräume neu strukturiert, saniert und ausgestattet um zeitgemäßen, praxisorientierten Unterricht zu ermöglichen. Während der Umbauzeit sind die Werkstattbereiche Elektro, Metall, Kfz und Schweißtechnik ausgelagert, zum Teil waren auch hierfür umfangreiche Vorarbeiten und Umbauten nötig. Ganz neu sind die Räume, die als Aufstockung auf dem Bestandgebäude entstehen. Sie sind als Automatisierungszentrum konzipiert, das die Berufsschülerinnen und Berufsschüler auf die Erfordernisse einer weitgehend digitalisierten „Industrie 4.0“ vorbereitet.

Wunsch der Schule sei es „schülerzentrierten Unterricht zu ermöglichen, welche eine offene Architektur voraussetzt, die kooperative Lernformen begünstigt“, so der Stadtbaurat. Gleichzeitig bekomme die Schule durch den neuen Haupteingang ein neues Gesicht: „Das Gebäude richtet sich nun eher in Richtung Norden, zur Von-Stauffenberg-Straße/Abzweig B27 aus“, sagte Schreiner. Sein Dank galt dem Architekturbüro Schönherr + Juli (Fulda) sowie allen beteiligten Firmen, die zum großen Teil aus der Region kommen. Bemerkenswert sei auch die exakte Vorarbeit und die Bedarfsmeldung der Fachbereiche der Schule gewesen. „Hier spürt man, die die beteiligten Lehrkräfte mit Herzblut, Engagement und Sachverstand bei der Sache sind.“ Ein besonderes Lob ging auch an die Experten im Gebäudemanagement der Stadt, insbesondere an den Projektverantwortlichen Tobias Wehner.

Nach dem traditionellen Richtspruch war noch Gelegenheit für einen kurzen Rundgang durch die Baustelle. Wenn es keine Verzögerungen im weiteren Bauablauf gibt, kann mit einer Fertigstellung der neuen Räume zum Start des Schuljahrs 2021/22 gerechnet werden.