Pilotprojekt für intelligente Beleuchtung

Beim Ortstermin in der Fuldaaue (von links): Stadtbaurat Daniel Schreiner, Rudolf Sawatzky (Tiefbauamt Stadt Fulda), Steffen Landsiedel (Amtsleiter Tiefbauamt), Thomas Fuß (Tiefbauamt Stadt Fulda), Manuel Mohr (RhönEnergie Effizienz+Service) sowie Lothar Seyfried (RhönEnergie Effienz+Service). Foto: Stadt Fulda

„Mitlaufendes“ Licht: Adaptives System erfasst Radfahrer und Fußgänger / Erste Leuchten am Fuldaauen-Radweg installiert

Es ist ein in der Stadt Fulda sowie im gesamten Versorgungsgebiet der RhönEnergie Fulda bislang einzigartiges Pilotprojekt: das „mitlaufende“ Licht am neuen Radweg in der Fulda-Aue sowie entlang der Johannis- und Schirrmannstraße Richtung Sickels. Das Besondere an dem intelligenten Beleuchtungssystem sind spezielle Sensoren, die an der Unterseite der Leuchten angebracht sind. Sie können Radfahrer oder Fußgänger erfassen – sowohl deren Bewegungsrichtung als auch deren Geschwindigkeit – und steuern per Funk die Beleuchtung entlang des Wegs so, dass es vor den Passanten hell wird und das Licht hinter ihnen wieder zurückdimmt wird.

Bei einem Ortstermin am Fernradweg in der Fulda-Aue nahm Stadtbaurat Daniel Schreiner zusammen mit Vertretern des Tiefbauamts sowie im Beisein von Lothar Seyfried und Manuel Mohr von der RhönEnergie Effizienz+Service, dem für die Beleuchtung zuständigen Tochterunternehmen der RhönEnergie Fulda, das neue adaptive Beleuchtungssystem in Augenschein. Insgesamt 250.000 Euro nimmt die Stadt Fulda für die neue Beleuchtung in die Hand. Das Pilotprojekt umfasst insgesamt 26 LED-Mastleuchten an der Johannisstraße/Schirrmannstraße zwischen der Hornungsbrücke und dem Ortseingang Sickels sowie noch einmal 38 LED-Mastleuchten für den gesamten Abschnitt des Fuldaauenradwegs (R1, R2 und R3) zwischen Bürgergarten/Wiesenmühle und der Johannisstraße. Zum Projekt gehört auch die LED-Handlaufbeleuchtung der neuen Radbrücke in der Rosenau sowie zwei neue LED-Langfeldleuchten für das Licht in der Fußgängerunterführung unter der Bardostraße. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, soll das System auch an anderen Stellen zum Einsatz kommen.

Stadtbaurat Schreiner betonte, mit dem neuen Beleuchtungssystem gelinge der Spagat zwischen den Anforderungen an einen sicheren Fußgänger- und Radverkehr auch in der dunklen Jahreszeit sowie den Erfordernissen des Umwelt- und Insektenschutzes (Stichwort: Lichtverschmutzung). Die LED-Leuchten des italienischen Herstellers strahlen mit maximal 2000 Kelvin ein amberfarbenes Licht ab, das für nachtaktive Insekten besonders schonend ist, weil es fast keinen Blauanteil enthält. Eine Stromersparnis ergibt sich aus der Tatsache, dass die einzelnen Leuchten nur 15 statt bisher 60 Watt Leistung haben und im Ruhezustand (also immer dann, wenn kein Fußgänger oder Radfahrer unterwegs ist) auf gerade mal 20 Prozent gedimmt werden.

Und auch wenn in den Abendstunden oder nachts mehrere Verkehrsteilnehmer in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und in verschiedenen Richtungen unterwegs sind, kommt das System nicht durcheinander: Dann wandert der Lichtschein in verschiedene Richtungen mit, und an den Begegnungsstellen bleibt es einfach etwas länger hell.