Erneuerter Kunstrasenplatz in Ziehers-Nord eröffnet

Stadtbaurat Daniel Schreiner und Bürgermeister Dag Wehner (vorne Mitte) übergaben den neuen Platz im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Vereine, der Schule und der Verwaltung.
Ehrung 100 Jahre DJK: Bürgermeister Dag Wehner (links) überreichte die Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten an den Vorsitzenden der „Buchonia“, Axel Scheld von Alt.
Fotos (5): Stadt Fulda

Gelände an der Geschwister-Scholl-Schule wird vielfältig genutzt / Nachgeholte Vereinsehrung für 100 Jahre DJK Buchonia Fulda

FULDA, 13 Juni 2021: Er liegt im Herzen des Fuldaer Stadtteils Ziehers-Nord, ist seit mehr als fünf Jahrzehnten die Heimat des Fuldaer Traditionsvereins DJK Buchonia und bietet mit seinen Abmessungen von gut 97 mal 66,50 Metern ideale Bedingungen für Fußball und andere Sportarten: Jetzt wurde der Kunstrasenplatz an der Geschwister-Scholl-Schule für gut 250.000 Euro komplett erneuert. Bei einer kleinen Feierstunde im Beisein von Bürgermeister und Sportdezernent Dag Wehner sowie Stadtbaurat Daniel Schreiner wurde der neue Platz offiziell eröffnet. Bürgermeister Wehner nutzte die Gelegenheit, um dem „Heimverein“ DJK Buchonia Fulda nachträglich zum 100-jährigen Bestehen zu gratulieren. Im vergangenen Jahr waren alle geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten coronabedingt abgesagt worden.

Der alte Kunstrasenplatz aus dem Jahr 1997 hatte nach mehr als 23 Jahren seine Schuldigkeit getan: Aufgrund seines Alters und der hohen Auslastung war der Platz völlig abgespielt und bedurfte dringend einer Erneuerung. „Wir kamen bei der Planung für den neuen Platz dann mitten hinein in die europaweite Diskussion über die Umweltgefahren von Granulat auf Kunstrasenplätzen“, erinnerte Bürgermeister Wehner, „aber die jetzt gefundene Lösung mit einem sandverfüllten Belag wird allen Ansprüchen gerecht.“ Der neue Belag ist nach ersten Beobachtungen der Praktiker etwas langsamer als der alte Belag, jedoch sehr angenehm und schonend für die Gelenke.

Auch der neue Platz wird gefordert werden: Sechs verschiedene Vereine trainieren hier regelmäßig, darunter nicht nur Fußballvereine, sondern auch der Fuldaer Hockey-Club. Durch den Kunstrasen in Kombination mit einer leistungsfähigen Flutlichtanlage bildet der Platz vor allem im Winterhalbjahr eine wichtige Stütze des Trainings- und Spielbetriebs der Vereine. Außerdem wird er ganzjährig auch durch den Schulsport der benachbarten Geschwister-Scholl-Schule genutzt. Die Sanierung wurde durch das Land Hessen mit dem Sonder-Investitionsprogramm „Sportland Hessen“ mit einer Förderung in Höhe von 50.000 Euro unterstützt. Stadtbaurat Schreiner betonte, dass der erneuerte Platz auch sinnbildlich für das sich erneuernde Stadtviertel Ziehers-Nord stehe. „Wir sind hier gerade in einem Umbruch, und ich hoffe, dass der Platz auch für die nächsten 20 Jahre ein Mittelpunkt des sozialen Lebens im Quartier bleiben wird.“ Der besondere Dank des Stadtbaurats und des Bürgermeisters galt allen, die in der Verwaltung, in der Schule und in den Vereinen am Projekt beteiligt waren und es zügig vorangebracht haben.

Der Kunstrasenplatz von 1997 war übrigens nicht der erste an diesem Standort: Schon in den 1980er Jahren war hier ein erster Kunstrasenplatz entstanden – als Ersatz für den roten Sandplatz, der seit dem Neubau der Sportanlage Mitte der 1960er Jahre den Spielbetrieb der „Buchonen“ geprägt hatte. Doch zwischen den frühen Kunstrasenplätzen und der heutigen Anlage liegen in Sachen Qualität und Komfort für die Sportlerinnen und Sportler Welten.

So schwelgten insbesondere die ehemaligen aktiven Fußballer bei der kleinen Feierstunde in Erinnerungen an die früheren Spielstätten. Da passte es gut in den Rahmen, dass Bürgermeister Wehner dem Vorsitzenden der DJK Buchonia Fulda, Axel Scheld von Alt, die Ehrung des Landes Hessen und der Stadt Fulda anlässlich des 100-jährigen Bestehens überreichen konnte. Wehner erinnerte noch einmal an die Ursprünge des Vereins, die 1920 im katholischen Sportverband DJK (Deutsche Jugendkraft) liegen. Sogenannte Jungmännergemeinschaften aus den katholischen Pfarreien der Stadt gelten als Keimzelle der „Buchonia“. Von Anfang an zählte der Fußball neben dem Turnen zu den wichtigsten Sportarten im Verein.

Nach der Zwangsauflösung der DJK in der Zeit des Nationalsozialismus und den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit konnte der Verein erst 1955 wiedergegründet werden. Als Fußballplatz diente damals ein Gelände am Rande der Ochsenwiese, später hatten die „Buchonen“ ihre Bleibe an der Rheinstraße im Südend (Sturmiusschule), bevor dann 1966 zunächst die Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule im völlig neu entstandenen Stadtviertel Ziehers-Nord von den Abteilungen Faustball und Gymnastik der Buchonia genutzt wurden und kurz darauf auch die Fußballer an den Sportplatz an der Huberstraße umzogen. Heute hat der Verein, der sich in seinem Namen und im Vereinswappen immer noch zu den katholischen Wurzeln in der DJK bekennt, in den drei Abteilungen Fußball, Volleyball und Turnen insgesamt knapp 280 Mitglieder.

Bürgermeister Wehner dankte allen Aktiven und allen, die über die vielen Jahrzehnte hinweg auch im Vorstand immer wieder Verantwortung übernommen haben, für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die Vereinsarbeit der Buchonia bilde eine wichtige Konstante und eine unverzichtbare gesellschaftliche Klammer im Quartier.